Titel: Die Windham-Reihe ~ Vegessene Küsse
Autor/-in: Emily Bold
Preis: 4,99 Euro
Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform
Seiten: 134
Infos zur Reihe:
1. Vergessene Küsse
2. Verborgene Tränen (2013)
3. Verlorene Träume (2013)
Klappentext
Die Suche nach dem sagenumwobenen Gemälde, der „Venus von Lavinium“, führt Devlin Weston, den Earl of Windham, nach Essex und zu Danielle Langston. Der Anblick der attraktiven Witwe weckt die Erinnerung an längst vergessene Küsse und entfacht nie gekannte Gefühle.
Doch Devlins Jagd nach der „Venus“ entwickelt sich für Danielle zur tödlichen Gefahr …
Gestaltung
Das Cover spricht mich persönlich nicht direkt an, obwohl mir die blaue Schrift auf grauem Hintergrund durchaus gefällt. Die Schriftgröße ist gut und deutlich lesbar, die Seiten sind ganz normal bedruckt. Man kann flüssig lesen, da recht viel in einer Zeile steht, die Zeilen aber noch nicht unübersichtlich lang sind. Es gibt keine Bilder, dafür aber immer wieder ein wiederkehrendes verschnörkeltes Symbol, welches leider etwas verpixelt ist, man kann eine Unschärfe erkennen. Es kündigt einen Perspektivwechsel an und bereitet den Leser so schon auf eine Änderung vor. (Anders als bei manchen Büchern, wo nicht angedeutet wird, dass nun jemand anderes berichtet und man immer verwirrt ist.) Die Überschriften sind verschnörkelt und nur "Kapitel 1/2/...", so wie ich es bei Büchern am liebsten habe. Das Buch, oder besser, "Die Novelle" ist etwas dünner als mein normal dickes LG-Touch Handy und mein kleiner Finger.
Meinung
Ich weiß nicht ganz, wie ich meine Gefühle gegenüber diesem Buch ausdrücken soll. Natürlich wusste ich in etwa, was auf mich zukommt, das Cover sagt da schon alles. Und auch die Autorin selber sagte bereits in einem Interview, dass sie "keine große Unterhaltungsliteratur" vorgaukeln wolle. Ihre Bücher seien, was sie seien, und ihre Leser wissen das. Ich wusste es auch, trotzdem wollte ich es mal probieren, auch, weil mir "The Curse" sehr gut gefallen hat. Auch aus diesem Grund tut es mir irgendwie unglaublich leid, eine schlechte Rezension schreiben zu müssen, und auch weil Emily Bold menschlich total nett ist. Und, man muss sagen, als 14jährige entspreche ich wahrscheinlich nicht direkt der Zielgruppe ;)
Ich beginne trotzdem mal bei den Charakteren. Für mich sind sie eindeutig zu flach gezeichnet. Mit der Hauptcharakterin Danielle kann man sich während des ganzen Buches nicht identifizieren. Sie ist unschlüssig, manchmal total unhöflich und im nächsten Moment wieder nett. Devlin Weston ist da besser, man versteht seine Gefühle wenigstens ansatzweise. Am besten gefiel mir aber noch Elisa, die etwas tiefgründiger zu sein scheint als der Rest, ähnlich wie Lulu.
Die Geschichte beginnt gleich schnell, man wird in die Handlung hineingeworfen. Danach flacht es erstmal ein wenig ab, um dann bei der mittleren Spannung anzukommen, die sich bis kurz vors Ende hält. Die "mittlere" Spannung ist hier auf den Durchschnitt des Buches bezogen, nicht auf allgemeine mittlere Spannung. Zum Ende hin steigert sich das noch einmal, grundsätzlich treibt einem vor allem der Gedanke ob sie sich am Ende dann doch kriegen an. Nun ja, was für eine Frage. *hust* Gut, man muss sagen, dass es am Ende dann doch noch überraschende Wendungen gibt, auch wenn diese nicht genug ausgearbeitet sind. Man hätte diese Spannung, die es dann wirklich gab, wesentlich besser ausbauen können, wenn man sie schon mal da hatte. Es ging dann einfach viel zu schnell und lief zu perfekt von statten, als das man zum Mitfiebern kommen konnte. Als man drin war, war die Szene auch schon wieder vorbei.
Die Lovestory... was soll man dazu sagen? Sie war vorhersehbar und ohne, dass man die Gefühle als Leser fühlen konnte, leichte Kost, die nicht wirklich in Erinnerung bleibt.
Außerdem hat mich gestört, dass nirgends stand, wann genau die Geschichte spielte. Aufgrund des Klappentextes hatte ich mich auf Gegenwart eingestellt, tatsächlich scheint es aber Vergangenheit zu sein. Welche genau kann man nicht sagen, es wir ja nirgends erwähnt. Dieser Mankel hat mich das ganze Buch über gestört. (Ich habe es mir jetzt ungefähr so ausgerechnet: Kutschen waren beliebt bis zum Ende des 19. Jahrhunderts beliebt, Feuerwerke wurden im Barock (1600 bis 1770) beliebt, es gibt einen Debütantinnenball, auf diesen wird üblicherweise Cotillon getanzt. Dieser Tanz wurde in London erst 1767 eingeführt. Das Buch müsste also ungefähr im Zeitraum von 1767 bis 1770 spielen.) Ich weiß nicht, was ich sonst noch zu dem Buch sagen soll.
Ich gebe diesem Buch 1 von 10 Sternen. Selbst wenn die Grundidee gut war, waren die einzelnen Ereignisse nicht gut genug erarbeitet, alles wirkte platt. Außerdem hat das Buch einfach nicht meinen Geschmack getroffen. Den Stern bekommt es wegen eben dieser guten Grundidee.
Außerdem...
Vielen Dank an Emily Bold, bei der ich dieses Buch gewonnen hat. Ich würde trotzdem mal empfehlen, einen Blick auf "The Curse" zu werfen, das mochte ich nämlich :)
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